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Passend zu unserem Grundbedarf (Wie viel Raum braucht der Mensch) haben wir uns auch mit dem Thema beschäftigt, wie sich unser Raumbedarf im Laufe unseres gemeinsamen Lebens ändern wird. Schließlich hört man immer wieder von Häusern, bzw. sieht bei Besichtigungen immer wieder Häuser, die zwar zu ihrer "Höchstbelegzeit" eine vernünftige Größe hatten, aber dann später den Leuten viel zu groß geworden sind.

So haben wir also auch analysiert, wie viel Raum wir beide alleine brauchen (bevor sich Nachwuchs einstellt, aber vor Allem, wenn die potenziellen Kinder wieder aus dem Haus sind. Schließlich ist der Masterplan, die nächsten 50 Jahre in diesem Haus zu bleiben!

Das Ergebnis war, dass wir mit 100 bis 120qm total glücklich sind. Ein Büro oder dergleichen brauchen wir später wahrscheinlich nicht mehr. Vielleicht noch einen kleinen Hobby-/Werkstatt-Raum. Aber diese müssten nicht die Größe zweier Kinderzimmer haben. Die Kinderzimmer sind also vor und nach den Kindern schlichtweg zu viel im Haus. Die Idee einer "abtrennbaren" Einliegerwohnung war geboren. Zeitgleich liefen ja auch Besichtigungen und wir hatten uns in ein Haus mit Einliegerwohnung verguckt, die sogar noch vermietet war und somit Nebeneinnahmen sichern würde. Das Haus mit seinen 120qm plus der angrenzenden 50qm-Einliegerwohnung in Erkelenz-Bellinghoven wäre also strategisch perfekt gewesen... Leider nicht energetisch und technisch :o( Aber das ist eine andere Geschichte.

Aber ab diesem Zeitpunkt liefen unsere Planungen immer mit dem einen Hintergedanken: Kann man später irgendwo eine Wand oder Tür einziehen und so aus einer Wohneinheit, zwei Parteien machen?!

Dieses Effizienz-Denken zieht sich wie ein roter Faden durch unsere komplette Planung. Mit der größtmöglichen Flexibilität auf alle Eventualitäten vorbereitet sein! Später sollte uns in der konkreter werdenende Planung zum Beispiel eine schicke, architektorisch wertvolle Treppe mitten im Hauptwohnraum vorgestellt werden. Nun... sagen wir ... nett! Aber einfach unpraktisch! Wir entschieden uns lieber für ein geschlossenes Treppenhaus, damit wir später, wenn das Haus für uns alleine zu groß werden sollte, unten eine Tür einbauen können und oben vermieten oder evtl. sogar eine Pflegekraft unterbringen könnten. Auch Deckendurchbrüche scheinen auf den ersten Blick sehr hip und modisch. Denkt man ein wenig darüber nach, sind sie Platzverschwendung und machen eine spätere Trennung der Geschosse schwer, wenn nicht unmöglich.

Aber ich will das eigentlich nicht pauschal bewerten. Es mag Leute geben, die ein Haus bauen um in 20 Jahren wieder auszuziehen und etwas neues zu beginnen. Ein Haus pro Lebensabschnitt, vielleicht!