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Heizung in einem Passivhaus? Wozu braucht man das?

Nun ganz einfach, ein wenig Komfort möchte eigentlich jeder Eigenheimbesitzer haben. Außerdem geht es beim Thema "Passiv" und "Energiebedarf" immer um die Jahresenergiebilanz. Diese kann auch zu einem sogenannten Plusenergie-Haus führen.

Viele Faktoren beeinflussen die Energiebilanz des Passivhauses. Da unser Gebäude aufgrund der Lage nicht optimal ausgerichtet ist und es sich hier um ein freistehendes Gebäude handelt, muss an extrem kalten Tagen etwas aktiv geheizt werde. Wir haben uns vorgenommen dann einfach einen Kuchen zu backen. Da man aber nicht immer Lust auf Kuchen hat, gibt es eine Fußbodenheizung. Über die Luft das letzte Bisschen zu Heizen ist in unserem Objekt nicht empfehlenswert. Aufgrund des notwendigen Luftwechsels und der höheren Zulufttemperatur würde die Luft zu trocken werden.


Nun zur Technik. Verbaut wird in unserem Häuschen eine 6 KW Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einem Speicher für das Brauchwasser und einer Fußbodenheizung. Auf einen Speicher für die Fußbodenheizung wird zunächst verzichtet. Rein rechnerich würden 3 KW ausreichen. Aber unter den Namhaften Herstelleren beginnen Erdwärmepumpen erst ab 6 KW. Diese haben aber einen besseren COP-Wert (COP ist ganz grob der Faktor, zwischen elektrischer Energie die ich investieren muss und der Wärmeenergie die die Wärmepumpe abgibt) und da moderne Wärmepumpen in ihrer Leistung geregelt sind, wird es keine unnötigen Verluste geben.


Energetisch könnte man die Anlage nun mit Solarthermie unterstützen, um so noch weiter Energiekosten zu sparen. Dieses ist ein reines Rechenspiel. Überschlägig bedeutet das folgendes:

Kosten für eine Solarthermieanlage: 2500€, Strom für die Wärmepumpe mit 0,20 € pro kw/h => 12500kWh elektrische Energie. Bei einem COP-Wert der Wärmepumpe von 4 bedeutet das: 50000kWh Wärmeenergie. Ein Heizungsanlage im Passivhaus wird mit ca. 15kWh/(qm*jahr) ausgelegt. Bei unserem Objekt macht das: 2400 kWh im Jahr.

Würde also die Heizung immer in Volllast betrieben werden, könnten wir ca. 20 Jahre Heizen. Daher verzichten wir auf diese Investition.